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Stand: 13.04.2008

Dorfplatz

Spielplatz oder Schandfleck?

Spielplatz oder Schandfleck - Sein oder nicht sein, dass ist hier die Frage - die man sich beim Anblick des Trauerspieles auf dem Pessiner Dorfplatz stellen muss. Spielplätze unterliegen wie vieles in Deutschland und Europa Normen, von denen viele sicherlich aus der Sicht des Betrachters übertrieben sind. Dies sollte jedoch nicht der Fall sein, wenn es um die Sicherheit von Kindern geht. Im Falle der Sicherheit von Kinder sind die Bestimmungen der DIN EN 1176 (Spielplatzgeräte), DIN EN 1177 (stoßdämpfende Spielplatzböden), DIN 18024 (barrierefreies Bauen) und der Brandenburgischen Bauordnung alles andere als übertrieben.

 

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In der DIN EN 1176 seit 1998 in Kraft sind die sicherheitstechnischen Anforderungen und Prüfverfahren für Spielplätze niedergelegt, die Anforderungen an Spielplatzböden z.B. bzgl. der Fallhöhe findet man in der DIN EN 1177. Die DIN 18024-1 beinhaltet das barrierefreie Bauen bzgl. Straßen, Plätze, Wege, öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen sowie Spielplätze und im § 7 Abs. 3 Satz 1 der Brandenburgischen Bauordnung ist zu lesen, das Kinderspielplätze so anzuordnen und auszustatten sind, dass die Kinder nicht gefährdet werden.

Ein wichtiger Punkt in der DIN EN 1176 ist das Anraten der Durchführung von Inspektion, Pflege und Wartung  mit schriftlichen Nachweis seitens Spielplatzhalters. Dem Rechtsträger wurde somit die Gesamtverantwortung für die Sicherheit des Spielplatzes übertragen. Er unterliegt somit der Haftung bei Mängeln an Geräten, fehlerhafter Aufstellung sowie mangelnder Pflege und Wartung. Der Betreiber hat die Nachweispflicht, das beim Aufbau und Wartung das Regelwerk eingehalten wird.

Selbst wenn man berücksichtigt, dass der Spielplatz am Dorfplatz vor 1998 und der DIN EN 1176 und noch nach DIN 7926 errichtet wurde und somit Bestandsschutz hat, ist der Zustand alles andere als Norm gerecht.

 

Blätternde Farbe, fehlende Haltegriffe, sprödes Holz und ein TÜV-Siegel aus besseren Zeiten

Text & Foto: Sengebusch

Eine gefahrlose Nutzung der Spielgeräte wird von hiesiger Seite bezweifelt, ebenso wird die regelmäßige Wartung und Pflege beim Zustand des Spielplatzes in Frage gestellt. Wer hat hier seine Aufsichtspflicht vernachlässigt? Nach hiesiger Ansicht ist hier das Amt gefragt bevor etwas passiert.

Das es anders geht, zeigen die Spielgeräte am Pessiner Sportplatz.  Diese sind sicherlich auch nicht normgerecht nach DIN EN 1176, jedoch gewährleisten sie noch eine gefahrlose Benutzung.

 

Rissige Balken, ein defekter Reifen als Puffer und auch der Spielsand hat schon besser Zeiten gesehen

Es besteht nicht das Interesse, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick so den Anschein erweckt hat, dass der Spielplatz im Zentrum von Pessin verschwindet soll. Er sollte nur wieder als Spielplatz zu erkennen sein und die Dorfmitte schmücken und nicht wie zur Zeit verschandeln. Sicherlich muss an dieser Stelle auch zu einem ordnungsgemäßen Umgang mit den Spielgeräten aufgerufen werden. Die Suche nach den Schuldigen für den jetzigen Zustand wird schwer fallen. Die Schuld jedoch pauschal der Dorfjugend in die Schuhe zu schieben, wird als typische und bekannte Ausrede der breiten Öffentlichkeit betrachtet. Sie werden sicherlich ihren Beitrag geleistet haben, schließlich dient der Dorfplatz der Jugend als beliebter Treffpunkt. Aber schon zu lange ist seitens der Kommunalverwaltung in Pessins Mitte nichts passiert. Eine etwaige Umgestaltung bzw. die dringend benötigte Instandsetzung der Spielgeräte und der Austausch des Spielsandes wird sicherlich seitens der Gemeinde und des Amtes Friesack als eine Frage nach dem lieben Geld sein, es wird jedoch seitens des Landes Brandenburg und der Europäischen Union noch immer Förderprogramme wie „Zukunft im Stadtteil - ZiS“ oder „Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ und des „Europäischen Sozialfonds“ geben. Diese gilt es seitens der Kommune zu beantragen, ansonsten sind die regionalen Unternehmen als Sponsor und die Bürger von Pessin selber bei der Lösung des Problems gefragt.

Links ein Schild aus alten Zeiten heute wäre das Obige wohl besser. Die Schaukeln wurden schon entfernt. Ob der Sicherheit wegen oder einfach nur geklaut sein in Frage gestellt.

Müll, defekte Bänke, fehlende Mülleimer und große Steine - Sieht so ein Paradies für Kinder zum spielen und toben im 21. Jahrhundert aus?

Im 20. Jahrhundert nannte man so etwas einen Schandfleck!

Funktionsfähiges Spielgerät in einem gepflegten Umfeld am Pessiner Sportplatz, das positive Gegenstück zum Dorfplatz

Weitere Informationen rund ums Thema Spielplatz:

  • Spielen verboten - Artikel des Magazin "Freizeit & Spiel" (PDF)
  • Sicherheit von Spielplatzgeräten auf öffentlichen Spielplätzen (PDF)
  • Giftpflanzen Beschauen, nicht kauen (PDF)
  • Merkblatt für Spielplatz - Betreiber (PDF)

  • Der Pessiner Sportplatz als Kontraststück

    Allgemeine Informationen rund um die Gemeinde

    (Archiv 02/08)